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SiACo "Sing against Cortisone" Studie 2020 - Erste Ergebnisse

Eine prospektive stimmtherapeutisch-gesangspädagogische Interventionsstudie an Asthma- bzw. COPD-PatientInnen mit Heiserkeit nach inhalativer Kortisontherapie.

Ao. Univ. Prof. Dr. Berit Schneider-Stickler, Annett Thoms, Katharina Klavacs,
Univ. Prof. Mag. Dr. PhDr. Wilhelm Frank

2020 wurde die Therapiestudie SiACo gemeinsam von dem Institut für Gesangspädagogik der JAM MUSIC LAB – Private University for Jazz and Popular Music Vienna, der Universitäts-HNO-Klinik Wien und dem Zentrum für Kommunikationsmedizin durchgeführt.

Nach einer ersten Auswertung der Daten zeigen die vorliegenden Ergebnisse der stimmtherapeutisch-gesangspädagogischen Studie SiACo (SingAgainstCortisone), dass ein Stimmtraining auf der Grundlage der One-Voice-Technique (https://www.one-voice-technique.com) einen therapeutischen Effekt bei PatientInnen mit einer bestimmten Heiserkeit aufweist.

Ein erster Vergleich der beiden Untersuchungsergebnisse dieser medizinischen Studie zeigt, dass die der Einzelstunden in der Logopädie und die der Chor-Gruppe in etwa gleich sind.

Die Therapieergebnisse bei den ProbandInnen der Chorgruppe sind eine wesentlich verringerte Schleimbildung auf den Stimmlippen und eine Verbesserung des Jitter-Wertes (Unregelmäßigkeiten der Grundfrequenz beim Tonklang). Der Stimmlippenschluss war wesentlich fester, konnte sogar verdoppelt (!) werden.
Auch die Lautstärke, also der Schalldruckpegel (SPL – SoundPressureLevel) konnte fast verdoppelt werden. Die Tonhaltedauer bei stimmlosem und stimmhaftem „s“ war bei den TeilnehmerInnen nach der Intervention wesentlich länger, während die Tonhaltedauer bei „a“ in etwa gleich geblieben ist.

Die Auswertung der Fragebögen Voice Handicap Index (VHI) und COPD Assessment Test (CAT) ergaben, dass sich die TeilnehmerInnen nach den 8 Einheiten Gesangstraining und Chorsingen nicht mehr im pathologischen Bereich befanden.

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Forschungsteam:

Ao.Univ.Prof. Dr. Berit Schneider-Stickler (HNO-Fachärztin, Phoniaterin)

Univ. HNO-Klinik Wien, Klin. Abteilung Phoniatrie-Logopädie; Stellvertretende Leiterin der Klinischen Abteilung Phoniatrie-Logopädie der Univ.-HNO-Klinik der Medizinischen Universität Wien, stellvertretende Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Musik und Medizin und ausgebildete Sängerin
Studierte Humanmedizin in Berlin, promovierte 1995 auf dem Gebiet der Klassifikation und Diagnostik funktioneller Stimmstörungen
Gesangstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin
Mehrmonatige Forschungsaufenthalte an der University of California, Irvine und der University of Wisconsin–Madison
2003 habilitierte sie sich zur klinischen Relevanz der Videostroboskopie bei der Beurteilung und Differentialdiagnostik von Stimmstörungen und erhielt die Venia docendi an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien
Lehrbuch: Schneider B, Bigenzahn W: Stimmdiagnostik – ein Leitfaden für die Praxis.
Springer Verlag Wien New York 2007-07-27

Annett Thoms (Institutsleiterin der Gesangspädagogik an der JAM Music Lab University)

Unterrichtet Stimmbildung, Anatomie und Funktion der Stimme, Stimmanalyse, Interpretation, SängerInnenschauspiel, Didaktik Gesang
Entwickelte die One-Voice-Technique (OVT), eine spezielle Trainingsmethode für den nichtklassischen Gesang im Speech Level zur Vermeidung von Registerbrüchen

Katharina Klavacs, BSc (Logopädin)

Med4Com, Zentrum für Kommunikationsmedizin Wien
Studierte Instrumental- und Gesangspädagogik und Logopädie
Vorstandsmitglied (Kassier) Österreichische Gesellschaft für Logopädie, Phoniatrie und Pädaudiologie

Univ. Prof. Mag. Dr. PhDr. Wilhelm Frank MLS (Statistik)

Universitätsprofessor für Gesundheitswissenschaften; Management & Gesundheitsökonomie;
Biometriker, Ökonom, Medizinrecht, Unternehmensberater, Wissenschaftskonsulent, Sachverständiger

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Geschrieben am November 23rd, 2020